3 unfehlbare Anzeichen dafür, dass du von deinen Eltern emotional abhängig bist und wie du dich davon löst
Inhaltsverzeichnis
Disclaimer: Dieser Text gilt nicht für Menschen mit (schweren) Traumatisierungen! Suche dir in einem solchen Fall bitte unbedingt Hilfe, z.B. bei einem Therapeuten!
Älter wird man von ganz alleine. Aber erwachsen? Oder sogar unabhängig? Das geht oft nicht einfach so. Vielfach sind wir sogar bis ins – oftmals sogar hohe – Erwachsenenalter emotional abhängig von unseren Eltern und folgen den Mustern aus unserer Kindheit. Manchmal ist das gar nicht so schlimm. In anderen Situationen hält es dich aber davon ab, dein eigenes Leben zu leben. Am Ende machst du ihnen und dir selbst Vorwürfe. Dabei ist es gut möglich, sich von der Abhängigkeit zu lösen.
Schon als Babies und Kleinkinder waren wir von der Liebe, Zuneigung und Aufmerksamkeit unserer Eltern abhängig, vieles davon war sogar lebensnotwendig. Manche haben alles bekommen, was sie gebraucht haben, andere wiederum nur das Gegenteil. Aber gleichgültig ob wir eine sehr gute, eine durchschnittliche oder eine eher schlechte Beziehung zu unseren Eltern hatten und haben: Immer hat sie einen besonderen Stellenwert, immer eine besondere Bedeutung.
Gerade wenn wir älter werden, wird diese Beziehung besonders auf die Probe gestellt. Wir Kinder wollen erwachsen sein, Eltern haben hingegen oft Probleme, vollkommen loszulassen. Das Kind den eigenen Weg gehen zu lassen, es straucheln und auch mal hinfallen zu sehen, tut weh und man möchte ihm das ersparen. Außerdem haben viele Eltern eine gewisse Vorstellung, wie das Leben des eigenen Kindes in Zukunft aussehen soll und vor allem, wie am besten nicht. Manche wollen sogar ihre eigenen Träume – die sie vielleicht nie ausleben konnten – beim Kind verwirklicht sehen.
Genau darauf baut allerdings eine vertrauensvolle Eltern-Kind-Beziehung nicht auf. Das Kind fühlt sich immer verantwortlich, es den Eltern recht zu machen. Grenzen setzen fällt schwer. Dabei unterdrückt es die eigenen Wünsche, um die Eltern nicht zu enttäuschen. Im schlimmsten Fall verdrängt es die eigenen Vorstellungen so weit, dass es sie nur sehr schwer oder gar nicht mehr erkennt und sie kaum noch hervor holen kann.
Erkennst du dich darin wieder? Hast du auch oft das Gefühl, deine eigene Wahrheit nicht ausleben zu können? Und deine eigenen Gefühle und Bedürfnisse hinten anzustellen? Wenn du genug davon hast und bereit bist dein eigenes Leben – statt das deiner Eltern oder irgendeines anderen – zu leben, dann ist YOUR THRIVING SELF (klicke hier) genau das Richtige für dich. Denn es ist Zeit, deine Wahrheit zu leben.
Doch woher weißt du nun, ob du dich noch in einer emotionalen Abhängigkeit zu deinen Eltern befindest? Und – noch viel wichtiger – wie kannst du dem entkommen?
1. Du hast negative Gefühle gegenüber deinen Eltern
Wenn du negative Gefühle gegenüber deinen Eltern hast, ist das ein ziemlich eindeutiger Hinweis darauf, dass du mit ihnen nicht im Reinen bist. Versteh mich nicht falsch: Ich rede hier nicht davon, dass man sich mit ihnen streitet und dann natürlich auch mal sauer ist.
Vielmehr meine ich damit Gefühle wie Angst, ein schlechtes Gewissen oder Wut, wenn du an die frühere Zeit zurück denkst. Du hast mit der Vergangenheit noch nicht abgeschlossen und kannst das Heute nicht oder nur sehr schwer vom Gestern trennen.
Die negativen Gefühle können sich aber auch auf die jetzige Situation beziehen. Du hast Angst davor, deine Eltern zu enttäuschen, wenn du ihnen sagst, dass du dir dein Leben anders wünscht als sie sich das vorstellen? Das ist ein unmissverständliches Zeichen, dass du immer noch von deinen Eltern emotional abhängig bist.
2. Du kannst dich in ihrer Gegenwart oder nach einem Treffen schlecht beherrschen
Der Weihnachtsabend, der gemeinsame Shoppingausflug oder einfach das gemütliche Beisammensitzen auf der Couch. Alles ist unverfänglich, was soll schon passieren? Und dann kommt doch wieder dieser eine Kommentar, der dich so unglaublich trifft.
Eigentlich was die Aussage gar nichts besonderes, aber irgendwie trifft sie dich bis ins Mark. Entweder, du fährst jetzt sofort aus der Haut und der Familienstreit ist vorprogrammiert. Oder du beißt die Zähne zusammen und machst gute Miene zu dem miesen Gefühl in dir. Meistens bricht deine Wut, Trauer oder Enttäuschung dann später heraus, wenn du deinem Partner oder einem Freund die Situation schilderst. Emotionale Unabhängigkeit sieht anders aus.
Egal, wie du mit der Lage umgegangen bist: Reagierst du sehr empfindlich auf objektiv gesehen unverfängliche Aussagen deiner Eltern, befindest du dich sicher in einer emotionalen Abhängigkeit.
3. Du hast das Gefühl, dass du ihnen deine Wünsche und Träume nicht wirklich anvertrauen kannst
Viele Eltern wünschen sich nur das Beste für ihr Kind. Es soll unbedingt Ballett oder Fußball spielen, gute Noten schreiben, aufs Gymnasium gehen und dann im Idealfall Medizin studieren. Dann kann man so richtig stolz auf das eigene Kind sein. Zweitens stehen damit dem Kind vermeintlich alle Türen offen. Es ist erfolgreich und wer erfolgreich ist, ist doch automatisch glücklich. Vielleicht spielt auch die eigene Bestätigung mit eine Rolle: „Wenn mein Kind mal erfolgreicher Arzt ist, habe ich als Elternteil meinen Job anscheinend richtig gut gemacht.“
Das umzusetzen ist natürlich in der Sache selbst nichts Schlechtes. Im Gegenteil, wenn es dein eigener Wunsch ist, Arzt zu werden, dann solltest du alles dafür tun, dein Ziel zu erreichen. Das Problem beginnt nur, wenn du dich viel eher als Kindergärtner oder Schreiner siehst denn als Mediziner. Oder nach dem Schulabschluss am liebsten erstmal deine Sachen packen und auf unbestimmte Zeit durch die Welt reisen willst. Oder wenn ständig Gedanken in deinem Kopf sind wie „Ich weiß nicht, was ich will…“
Alles eigentlich zu respektierende Vorstellungen von der Zukunft. Und doch haben viele Kinder Probleme damit, ihre Wünsche anzuerkennen und dann auch noch gegenüber der eigenen Eltern zu artikulieren. Gerade in einer solchen Situation wird zwar das Verhältnis oft als innig bezeichnet. Doch eigentlich passt man das eigene Leben an die Vorstellungen der Eltern an. Viel zu groß ist die Angst, sie zu enttäuschen dadurch, dass man ein anderes Leben anstrebt als sie sich das wünschen. Man ist zum People Pleaser geworden und schaffst es einfach nicht davon loszukommen.
So löst du dich von der emotionalen Abhängigkeit zu deinen Eltern
Was also kannst du tun, um dich von der emotionalen Abhängigkeit von deinen Eltern zu lösen?
1. Dankbarkeit
Sei ihnen dankbar für das, was sie dir gegeben haben. Wenn es nichts gibt, wofür du ihnen dankbar bist, dann bedanke dich dafür, dass sie dir das Leben geschenkt haben. Diese Dankbarkeit musst du deinen Eltern gegenüber nicht zwingend aussprechen, aber setze dich einen Moment hin und fühle die Dankbarkeit tief in dir.
2. Unterstelle, dass deine Eltern immer nur das Beste für dich wollten
…und immer noch wollen. Es mag ihnen nicht zustehen, über dein Leben zu entscheiden. Doch versuche an deine Eltern zu denken und dabei im Hinterkopf zu haben, dass sie dir nichts Böses wollen. Stattdessen haben sie immer ihr Bestes gegeben und im Rahmen ihrer Fähigkeiten gehandelt und tun das noch heute.
3. Keine Schuldgefühle
Erkenne an, dass deine Eltern dir nichts mehr schulden. Sobald die Kinder erwachsen sind, haben die Eltern ihren Soll erfüllt. Erwarte keine Entschuldigungen oder Veränderungen von ihnen. Solange du das in deinem Kopf hast, bist du nicht frei, dein eigenes Leben zu leben. Aber auch du schuldest deinen Eltern nichts, so funktioniert der Generationenvertrag in der Eltern-Kind-Beziehung. Dementsprechend brauchst du auch keine Schuldgefühle haben, wenn du dein Leben nach deinen Vorstellungen lebst. Die Liebe, Anerkennung und Unterstützung gibst du an die nächste Generation – deine eigenen Kinder – weiter. Es ist dein Leben, was es zu leben gilt. Wenn du doch mit Schuldgefühlen gegenüber deiner Eltern zu kämpfen hast, dann lies hier weiter.
4. Heile dein inneres Kind
Solange dein inneres Kind nicht weiß, dass es sich auf dich verlassen kann, dass du es stützt und hältst, wirst du immer wieder erwarten, dass deine Eltern diese Rolle für dich erfüllen. Doch du bist der Mensch, der für dich selbst und damit auch für dein inneres Kind verantwortlich ist. Du trägst die volle Verantwortung für dein Leben – für all deine Gedanken, Gefühle und Handlungen. Niemand anders kann das und du solltest auch niemand anderem darüber die Macht geben. Ein Buch, das ich dir sehr empfehlen kann, um mit deinem inneren Kind zu arbeiten ist „Das Kind in dir muss Heimat finden“ von Stefanie Stahl.
5. Vergebung
Menschen machen Fehler und Eltern sind auch nur Menschen. Mit der Anerkenntnis dessen stellst du deine Eltern keinesfalls als böse dar. Doch egal, wie groß oder klein diese Fehler waren: Versuche, deinen Eltern zu vergeben. Das klingt für dich jetzt vielleicht höchst dramatisch. Doch manche Verhaltensweisen haben bei uns tiefe Narben hinterlassen, denen wir uns manchmal gar nicht so bewusst sind. Wenn du um solche Gefühle weißt: vergib deinen Eltern. Sei dir bewusst, dass du damit vor allem dich selbst befreist. Dabei hilft auch oft, dass du deine negativen Glaubenssätze auflöst.
Die Tipps sind wertvoll für dich, aber tief in deinem Herzen sehnst du dich nach mehr? Du willst deine Wahrheit wiederfinden und erkennen, was dir wirklich wichtig ist? Du willst lernen, gesunde Grenzen zu ziehen und endlich deine tiefsten Blockaden enthüllen? Und wissen wie du deine Träume wirklich wahr werden lässt? YOUR THRIVING SELF (klick hier) is here for you.
Sind deine Eltern Narzissten?
Achtung, Dankbarkeit, Vergebung und Liebe sind wundervoll und helfen dir, zu heilen. Aber manchmal können sie auch ins Gegenteil umschlagen. Und zwar, wenn es sich bei denen Eltern oder einem Elternteil um jemanden mit narzisstischen Ausprägungen handelt. Narzissten haben oft Schwierigkeiten, die Bedürfnisse anderer Menschen zu respektieren, da sie tendenziell ein übersteigertes Bedürfnis nach Aufmerksamkeit und Kontrolle haben. In diesem Fall geht es vor allem darum, innere emotionale Grenzen zu setzen und immer wieder durch andere Menschen Co-Regulation zu erfahren. Denn in deiner Kindheit hat es dir daran bei narzisstischen Eltern vermutlich gemangelt.
Fazit
Sich von den Eltern lösen ist ein schwieriger und in manchen Fällen auch schmerzvoller Prozess. Trotzdem solltest du ihn angehen. Denn erst, wenn du dich von der emotionalen Abhängigkeit zu deinen Eltern befreit hast, kannst du auch wirklich das Leben leben, das du möchtest. Solange du diesen Balast mit dir herum trägst, hängt ein Teil von dir noch immer in der Vergangenheit. Du bist mit dir selbst nicht im Reinen und hast keinen Frieden. Dadurch verlierst du Energie, die du besser in deine Traumzukunft stecken kannst.
Wie ist es bei dir? Liegen diese Anzeichen vor? Bist du von deinen Eltern noch emotional abhängig?
Tjasa
Ich (53) habr Schuldgefuhle, gegenuber meiner Mutter. Wir waren viel alleine. Mrin Vater war beruflich viel abwesend, später trennten sich meine Eltern.
Ich versuche mich von ihr abzugrenzen, aber sie findet das nicht gut. Sir sagt, dass Kinder von ihren Freundinen ganz anders sind. Ich gehe mit ihr spazieren, aber sie fuhlt mich und sagt, ich erzähle ihr nichts. Ich fuhle sie oft sehr stark. Ich bin irgendwie nicht frei.
Tjasa
Ic bin 43 nicht 53.
Julia
Mir kommt das sehr bekannt vor alles, was du geschildert hast. Ich bin sehr stark von der Abhängigkeit meiner Mutter abhängig. Ich liebe meine Mutter und ich weiß, dass sie mich auch liebt. Allerdings ist sie ein sehr kritischer und skeptischer Mensch und ja ich sag es mal ganz hart: sie schimpft meistens über andere Frauen. So ich bin ein Mädchen und habe drei ältere Brüder. Nachdem ich meine Mutter meistens nur über Frauen und Mädchen schimpfen höre, dass alle so zickig sind und dumm, fühle ich mich da irgendwo auch angesprochen, weil ich auch eine Frau bin. Dadurch hat sich eine Angst in mir entwickelt, dass meine Mutter mich schon allein deswegen irgendwie weniger „mag“ , als meine Brüder zb. Und dadurch empfinde ich natürlich auch immer sehr viel Wut auf sie. Und sie ist natürlich immer genervt, wenn ich durchblicken lasse, dass ich mich angegriffen fühle oder ähnliches. Einfach meine Gedanken loszulassen ist so schwierig, weil ich mir einfach unfair behandelt vorkomme und gleichzeitig fühle ich mich sehr schuldig dafür so zu empfinden, weil sie mich schließlich Groß gezogen hat. Und sie sich auch so schnell angegriffen fühlt und ich darf es nicht und das sind so Situationen die mich noch ewig lange ärgern und der Wille sie loszulassen ist zwar einerseits da, aber andererseits will ich es auch nicht, weil das ja bedeuten würde, es wäre für mich in Ordnung. Ich weiß einfach nicht weiter.
Sarah
Hallo, ich kann diesen Text so sehr nachvollziehen.
Ich bin seit Januar 20 Jahre alt und habe seit 10 Monaten einen Freund. Jetzt komme ich so langsam in die Phase, das ich immer mehr mein eigenes Leben leben möchte und bin zuhause ein bisschen mehr weg sein möchte.
Leider ist meine Mama immer sehr sauer, wenn ich mal gegen ihre Meinung bin oder ich mein eigenen Willen durchsetzen will. Sie setzt mich dann emotional unter Druck, da ich ein sehr emotionaler Mensch bin. Das sorgt für Probleme in meiner Beziehung, meinen Freundschaften und in mir selber.
Die Frage ist nur, ob ich selber versuchen soll mein eigenes Leben zu leben, egal was sie sagt oder ich trotz ihrer Art, mir alles zu verbieten, einfach leben muss damit.
Mittlerweile macht es mich wirklich sehr kaputt und lässt mich in ein tiefes Loch fallen.
Judyta
Hallo,
auch ich kann mich anschließen. Mit Erschrecken ist es mir heute wie Schuppen von den Augen gefallen, dass ich immer mich selbst als Schuldige sehe, wenn meine Mutter enttäuscht, sauer oder genervt ist, wenn ich mich für etwas entscheide, was mich sozusagen weiter von ihr wegführt. Dabei erkenne ich erst jetzt, dass sie mich gewissermaßen in ein Konstrukt verstrickt hat, das mich versucht, festzuhalten, egal, was ich tue. Ich dachte die ganze Zeit, diese Unsicherheit (der Satz „ich weiß nicht, was ich will“… verfolgt mich bis heute und zwar in fast jeder Lebenssituation) geht auf meinen Stiefvater zurück, der meine Schwestern und mich im Jugendalter verließ, bzw. habe dem immer viel mehr Gewicht beigemessen, dabei glaube ich heute, dass es eher auf die Beziehung zu meiner Mutter zu beziehen ist.
Momentan gibt es kaum ein Thema, bei dem ich mich nicht dabei ertappe, mich ihrer Meinung in irgendeiner Form anzupassen, nur um Streitgespräche und vor allem das Gefühl, sie enttäuscht zu haben und dann eine entsprechende Disharmonie aushalten zu müssen, bis ich in einem späteren Gespräch „spüre“, dass eigentlich doch alles okay ist.
Heute habe ich wie durch ein Fingerschnippen erkannt, dass ich „Schluss machen muss“, in dem Sinne, als dass ich verstanden habe, dass nur ich meine Bedürfnisse durchsetzen kann und ich zwar damit leben muss, dass es meiner Mutter wohl öfter nicht gefallen wird, aber dass es immens wichtig ist.
An andere Leute hier im Forum: Bitte denkt an euch – wir müssen an uns denken! Wir kommen nie mit uns ins Reine, wenn wir nicht lernen, uns von den Gefühlen unserer Mütter/ Eltern zu distanzieren und es ist wirklich wichtig das zu tun, denn so etwas kann einen auch innerlich kaputtmachen.
Weshalb ich auch heute gerade den Entschluss „mit der emotionalen Abhängigkeit“ Schluss zu machen, gefasst habe, ist, dass mir klar geworden ist, dass ich so ein Verhalten, wie ich es meiner Mutter an den Tag lege, nicht meinen Töchtern vorleben und ihnen dadurch womöglich noch als „normal“ (damit meine ich, „so macht man das halt“, nicht „normal“ oder „unnormal“ im „psychologischen Sinne) einverleibe. Sie sollen sich nicht von mir abhängig fühlen, wenn sie später auf eigenen Beinen stehen. Es ist sehr kräftezehrend und vor allem auch einschränkend in der eigenen gegenwärtigen Lebenswirklichkeit, finde ich, und das möchte ich unter keinen Umständen für meine Töchter. <3
Tanja
Hallo Judyta,
Ich befinde mich in einer ähnlichen Situation.
Ich fühle mich immer schuldig und emotional down, wenn meine Mutter sauer ist oder mir ihre Meinung aufgeigt. Und ich auch mal sage, dass ich dies und das nicht so sehe. Dann Kommen Schuldgefühle und mein inneres Gedankenkarussell arbeitet und sucht den Punkt an dem ich diese Situationen hätte vermeiden können und einen Konflikt oder Disharmonie vorher eliminieren zu können… dieses „Hätte ich das jetzt nicht gesagt etc wäre diese Situation nicht, wäre sie nicht sauer, eingeschnappt..“
Ich bin mit ihr alleine aufgewachsen. Darin liegt vielleicht auch die Wurzel dieses „Übel“.
Sie kann nicht loslassen und ich habe nicht losgelassen um sie nicht traurig zu machen. Habe sie zu sehr in mein Leben gelassen, sie in private Themen gelassen (Partnerschaften, Ehe) damit ich nicht das Schuldgefühl hatte, sie außen vor zu lassen. Leider mischt sie sich jetzt zu viel ein. Was natürlich auch meinem Mann sauer aufstößt.
Sie mischt sich in Job Angelegenheiten ein mit dem Kommentar… „sie hat sich nur mal Gedanken gemacht“…. Dabei versucht sie die Situation auch ein bisschen zu Kontrollieren.
Ich mache wegen diesen Situationen eine Therapie seit einigen Wochen und es hilft mir wirklich sehr. Was mir aber auch hilft ist zu sehen und zu lesen, dass ich nicht alleine bin. Das viele Mütter leider so sind und wir als Kinder nichts falsch gemacht haben.
Bleibt stark!
Judyta
@SARAH:
Vielleicht kannst du es an meinem Kommentar erkennen, aber ich glaube wirklich, dass es wichtig ist, „loszulassen“. Ich finde, man kann es sich vielleicht auch dadurch für sich klarer machen, sich immer wieder vor Augen zu führen, dass wir als ein eigenständiges Individuum auf die Welt gekommen sind. Klar, waren wir als Babys, Kleinkinder, etc. erstmal wirklich abhängig von ihr (wer gibt uns sonst die Milch, Wohlbefinden, Dach über dem Kopf etc.), aber trotzdem stehst du jetzt auf deinen eigenen Beinen, weil es auch so gedacht ist. Du stehst nicht auf ihren Beinen, sondern auf deinen eigenen, daher ist es auch für dich bestimmt, und auch total in Ordnung, deinen eigenen Weg zu gehen.
Das habe ich für mich gerade erkannt… ich meine, vllt hilft ja sogar ein Gespräch mit ihr, darüber, wie du dich fühlst, aber das kannst du selbst am besten einschätzen. Wenn du das Gefühl hast, das würde alles befeuern, dann lass es lieber sein und konzentriere dich darauf, dass du dir deine eigenen Ziele klarer zeichnest.
Ich finde, es ist schon einmal erleichternd zu sehen, dass man mit diesem Problem wirklich nicht allein ist.
Julia
Hallo,
ich habe gerade eure ganzen Erfahrungen gelesen und ich muss sagen, dass es mich etwas beruhigt hat dass ich mit dem Problem nicht alleine bin.
Ich liebe meine Eltern und habe ein gutes Verhältnis zu ihnen, aber seit ich im Oktober ausgezogen bin merke ich, wie emotional abhängig ich von ihnen bin. Sie haben in meiner Vergangenheit viel für mich entschieden, sich überall eingemischt und machen es bis heute. Sei es die Wohnungseinrichtung oder das neue Auto, es muss immer so laufen wie sie es wollen und wenn ich es anders mache wird es nicht akzeptiert oder zumindest erst spät akzeptiert. Ich weiß auch dass sie es nur gut meinen, mich lieben und mich nur unterstützen wollen und vielleicht auch Fehler für mich verhindern wollen die sie in der Vergangenheit gemacht haben, aber ich muss endlich Entscheidungen für mich selber treffen und auf eigenen Beinen stehen und lernen loszulassen.
Christiane Korthaus
Ja,bei mir war es auch so,meine Mutter hat sich immer eingemischt,habe meinen Eltern viel geholfen,mich immer verpflichtet gefühlt,bin mit Ihnen umgezogen,da sie ihr Haus räumen mussten,hatte dann eine eigene Wohnung im gleichen Haus,was nicht gut war,da meine Mutter ständig zu mir kam,bin in eine andere Wohnung gezogen,nicht weit entfernt,konnte mich aus der Abhängigkeit (finanziell u.psychisch lösen.Jetzt kümmere ich mich um meinen 97 jährigen Vater,da meine Mutter leider verstorben ist,ich merke,dass mich das sehr anstrengt u.ich mehr Hilfe von meinem Bruder u.dem Pflegedienst fordern muss.
Jeremias
Hey, ganz ganz spannend. Mit geht es auch so aber ich versuche mich weiterzuentwickeln. Meine Eltern sind gefühlt gegen alle Ideen die ich habe, sie meinen oft, dass ist keine gute Idee, mach mal lieber das, etc.
Aber weil ich gerne meine Ideen und Lebenspläne mit anderen Leuten teile kommt es halt immer wieder zu solchen Situationen. Auf psychische sowie physische Unterstützung kann ich da nicht zählen, auch wenn sie warscheindlich nur das beste für mich wollen.
Es ist halt auch krass wie unsere Eltern uns prägen, wen wir alles über uns ergehen lassen.
Ich arbeite daran, wünsche euch allen auch viel Erfolg und Erholung.
Johanna
Ich finde mich darin auch sehr gut wieder, ich bin 30 habe zwei Kinder und einen Mann. Meine Entscheidungen im Leben werden von meinen Eltern nie respektiert. Letztens ist unser Hund verstorben, wir haben nicht lange gewartet und nach einem Monat einen neuen kleinen Welpen bekommen. Da waren sie wieder total sauer und haben 2 Wochen nicht mit mir geredet. Ich kann das nicht verstehen, es war mir sogar schon unangenehm es ihnen überhaupt zu erzählen. Dabei ist man ja nun Erwachsen und hat sein eigenes Leben.
Marlene
Ja mega.
Aber total toll, dass du trotzdem schon deine eigenen Entscheidungen triffst.
Ich bin gerade in einer ähnlichen Situation, nur das ich keine Kinder habe.
Wir (haben eine eigene Wohnung in einer anderen Stadt) möchten gern einen zweiten Hund adoptieren. Meine Eltern sind strickt dagegen und vermutlich dürfte ich sie auch auf längeres nicht mehr besuchen, sollte ich „meinen Kopf“ durchsetzen. Das belastet mich schon wieder total, da ich ja keinen Streit möchte und ich sie doch so sehr liebe.
Elli
Ich weiss nicht, ob ich abhängig bin. Ich liebe meine Eltern sehr und habe gern Kontakt mit denen. Mein Mann stört es ungemein. Er meint ich bin abhängig von denen. Meine Mutter unterstützt uns viel – 2 Tage die Woche babysitten. Wenn sie nicht in die Krippe ist kann hilft sie aus usw.
Ich bin halt froh , dass unsere Tochter eine echte Oma hat zu der sie eine Bindung hat.
Mein Mann will , dass wir aus der Stadt wegziehen und das ich mich von meinen Eltern löse.
Damals haben wir uns in Hamburg kennen und lieben gelernt , ich hatte nach 3 Jahren jedoch großes Heimweh und wollte zurück. Er kam mit und nun ist ein kompletter Beil zwischen ihn und meinen Eltern.
Er sieht meine Eltern kaum, ihn stört der enge Kontakt den ich zu den habe.
Angela
Ui,dann ist dein Mann ev narzistisch und nicht deine Eltern….gib acht auf dich….so einen hatte ich auch msl…war die Hölle
Sandy
Viele Sachen kommen mir erschreckend bekannt vor. Ich selbst bin 27 und hatte aufgrund diverser Umstände noch keine Möglichkeit zuhause auszuziehen. Jetzt bietet sich mir aber eine richtig gute berufliche Chance für die ich auch von zuhause raus müsste. Ich persönlich sehe das als riesengroße Chance, mein Leben zu verändern und eigenständiger zu werden – auch wenn ich erstmal ein bisschen Angst davor habe, was aber denke ich normal ist. Meine Eltern, speziell meine Mutter, redet das alles klein. Wie ich das denn alleine alles hinbekommen will ich hätte doch noch keine Erfahrung, dass mir doch bei grauem Wetter trübe Gedanken kommen würden wenn ich alleine in der Wohnung bin, wie ich das finanziell alles auf die Reihe bekommen will etc. Allen denen ich von meinem Plan erzähle, finden es total gut. Meine Eltern sind die einzigen zwei Personen, die immer dagegen sind. Es würde zum ‚denkbar schlechtesten Zeitpunkt kommen.‘ Aber so eine berufliche Gelegenheit bekommt man so schnell nicht wieder. Und ich habe beschlossen, es endlich mal durchzuziehen. Immerhin ist es mein Leben und ich muss mit dem was ich mache, zufrieden sein.
Aber ja, es ist wirklich erschreckend was man alles mit sich machen lässt und wie weit die Eltern (die man ja trotz allem noch lieb hat) einen doch oft noch ‚unter Kontrolle‘ haben.. sollte man wirklich mal drüber nachdenken.
Sabrina
Ich finde dein Text passt nicht wirklich auf Menschen die schwere Traumatisierungen in ihrer Kindheit erfahren haben. Abzuverlangen, den Tätern – und ich nenne sie bewusst Täter, auch wenn es die eigenen Eltern waren – zu vergeben, kann sehr retraumatisierend sein. Wut gegenüber diesen Tätern zu spüren ist für diese Menschen extrem wichtig! Ich halte solche Empfehlungen für diese Menschen für sehr bedenklich.
Adam
Deshalb steht ja auch am Anfang des Artikels: „Disclaimer: Dieser Text gilt nicht für Menschen mit (schweren) Traumatisierungen! Suche dir in einem solchen Fall bitte unbedingt Hilfe, z.B. bei einem Therapeuten!“
Sabrina
Hallo ich habe genau ähnliche Sachen wie ihr mich regt das alles langsam echt auf aber so ist es und ich werde es durchziehen egal was passiert ich werde im Juli ausziehen weg von hier. Ich muss eigenständig werden selbstständig werden, meine Mutter verbietet mir wirklich sehr viel wenn ich was machen will zb. mit Freunden weggehen oder ähnliches weil sie immer will dass ich bei ihr bin und den Haushalt mache da sie sehr krank ist und ich alleine den Haushalt schmeißen muss. Aber jetzt bin ich 19 Jahre alt. Seit ich 10 Jahre alt bin musste ich schon helfen und mit 12 und 14 Jahre alt den ganzen Haushalt machen aber mir wird das zu viel meine Brüder haben nie geholfen alles blieb immer an mir hängen und manchmal denke ich wieso ich in so einer Familie reingeboren bin. Aber ich mache das jetzt nicht mehr mit jetzt oder nie und meine Mutter muss selber auch klar kommen so ist das halt im Leben und ich bin erwachsen ich kann machen was ich will ob des denen passt oder nicht das interessiert mich nicht ich muss hier weg dass ich andere Dinge sehe wieder mich auf mich konzentrieren kann. Ich ziehe hier weg.
Daniela
Hallo Sabrina,
ich sehe das genau so. Lieblose Eltern sind in meinen Augen Straftärer. Die Straftat heißt emotionale Vernachlässigung, unter der Kinder ihr Leben lang enorm leiden und sehr viele Nachteile des Lebens in Kauf nehmen müssen. Es zieht sich wie ein Rattenschwanz durch das gesamte Leben. Vergeben kann man diesen Tätern NUR, wenn diese wahrhaftig bereuen und einsehen und auch zugeben, was praktisch nie der Fall ist. Das schlimmste ist, dass wenn solche Kinder nicht vergeben, entwicken sie Hass und dieser schadet auch wiederum nur diesen Kindern, sie sind Opfer durch und durch…
Johanna
Guten Abend , ich bin froh den Text gefunden zu haben und vorallem die Kommentare. Ich bin also nicht die einzige die immer wieder Probleme hat mit den eigenen Gedanken usw.
Meine Eltern mischen sich überall ein , meine Mutti schreibt ständig und wenn man nicht antwortet ist telefonterror. Sie reden alles schlecht was ich mache . Ich hab jetzt seit Juli einen neuen , viel besser bezahlten Job , der mich auch total glücklich macht und sie reden nur dagegen . Ich krieg es ja eh nicht hin usw.
Bin mit 18 ausgezogen, weil ich es einfach nicht mehr ausgehalten habe . Heute bin ich 30 , Ehefrau und Mama und ich fühle mich immer noch von den eigenen Eltern eingeengt. Man kann es ihnen einfach nicht recht machen.
Schönen Abend , freue mich auf Austausch.
Giuliana
Hallo Johanna,
echt krass, genau das was Du schreibst, trifft ebenfalls auf mich zu! Schon früher in meiner Studienzeit wollte meine Mutter jeden Tag mit mir telefonieren. Und wenn ich gerade nicht antworten konnte, dann folgte der Telefonterror. Heut bin ich ebenfalls Mutter und blöderweise sind wir nun auch von einer weinentfernten Stadt in mein Heimatdorf zu ihnen gezogen. Vor zwei Jahren wusste ich aber noch nicht, dass ich emotional abhängig bin und dachte es sei normal. Aber egal wo ich hinziehen würde, meine Mutter würde versuchen, alles schlecht zu reden, nur um diese emotionale Abhängigkeit bestehen zu lassen. Wie gehst du heute als Mutter und Ehefrau vor? Die eigenen Wünsche lassen sich oft nicht mehr erkennen. Ideen und Pläne umzusetzen kosten extrem viel Energie weil alles schlecht gemacht wird. Was kann ich tun?
Kirstin Roch
Mein Vater hat mich bis heut bevormundet u klein gemacht, nur meinen Bruder besonders u auch meiner Schwester hoch gelobt in Allem was sie tun u taten. Sogar mein Schwager bemerkte das ich ein schw Schaf in der Fam bin. Jeder von uns 3 Kindern mit ebenfalls Fam u je 1Kind im erwachsenen Alter, waren meine Geschwister heut noch im Urlaub mit meinen Eltern, diese URL Planung verheimlichten sie immer, bekam im Nachhinein es mit, Begründung war, ich sei zu anstrengend u brauch viel Zeit im Bad, was lächerlich ist. Ich bekam immer Vorwürfe, egal was ich tat warfehlerhaft bzw wurde so kommentiert von meinen Eltern. Mutter versuchte uns 3 Kinder wenn wir zu Besuch kommen wollten auseinanderzuhalten, bzw 1Kind durft nur kommen, wobei was der Sohn, mein Bruder alles sagte u machte hochgelobte wurd u fuer richtig befunden wurde. Ich litt sehr lange darunter, egal was ich tat wurd nicht akzeptiert oder nur mit viel Kampf meinerseits. Heut mit Abstand u meinen Lebensgefährten, der sehr neutral reagiert, hab ich Frieden fuer mich gefunden, wenn ich wenig Kontakt habe, zu meiner Fam., traurig ist nur das sich mein einziger Sohn von dieser Fam auch steuern ließ, was meine Mutter mit Tochter meiner Schwester nicht gelang, aber mit meinem Sohn. Wir haben wenig Kontakt, aber wenn er es so moechte u es ihm gut geht dabei, dann ist es so. Lebe mein Leben u von meiner Fam weiss ich, kann ich keine emotionale Unterstützung erhalten, was ich auch merkte, als mein Lebensgefährte schwer krank wurde,esauch unserem Umfeld auffiel, ohne das ich etwas sagen musste.
Mario
Hallo!
Ich bin 40 und suche eine Lösung, um mich emotional von meiner Mutter zu trennen.
Meine Eltern haben viel für mich getan, nur wenn ich mehr und mehr darüber nachdenke, haben sie mir nicht geholfen um weiter zu kommen sondern nur um nicht abzuschrutschen.
Mein Vater ist vor kurzem verstorben, meine Mutter jetzt alleine. Die Bindung zu meinem Vater war nicht sonderlich groß, leider.
Nach jedem Telefonat mit oder Besuch bei oder von meiner Mutter bin ich absolut neben der Spur. Verständnislosigkeit und die Annahme von Hilfe sind zwei Beispiele, welche mich wütend machen. Sie selbst war das einzige Mädchen unter 4 Brüdern. Sie mauert und frisst Schuld in sich herein, sie hat es wahrscheinlich auch nicht anders gelernt. Nur hat sie es mir weiter gegeben, genauso die eigenen Grenzen erblassen zu lassen.
Mit meiner Frau zoffe ich mich noch am gleichen Abend und verliere bei einfachen Dingen sehr schnell die Geduld. Das belastet unsere Beziehung stark.
Für mich ist der einzige Ausweg mich von meiner Mutter zu trennen. Nur auf welcher Ebene. Kontakt einschränken? Nicht mehr auf WhatsApp Nachrichten reagieren? Kein Kontakt zu ihr könnte dann aber auch keinen Kontakt zu meiner Schwester und ihrer Familie – wohnhaft im selben Ort – bedeuten. Will ich das?
Es ist echt schwer den richtigen Weg zu finden.
Johanna
Hallo Mario,
Oh das ist wirklich eine schwierige Situation . Ich kenne das . Man brauch wirklich mal den nötigen abstand von allem und dann meldet man sich sofort wieder , weil man ein schlechtes Gewissen bekommt . Obwohl man schon über 30 usw ist….
Leider kann ich da auch keinen tollen Tipp geben , mit solchen Menschen reden würde eh nichts bringen. Meine Eltern würden das auch nicht verstehen, im Gegenteil sie würden aus allen Wolken fallen , wenn ich sie kritisieren würde ( ihrer Meinung nach hatte ich die beste Kindheit der Welt – dass meine Strafen aber Ignoranz war , finden sie anscheinend völlig okay )
Sei ganz lieb gegrüßt , du bist nicht alleine 👋
Tina
Ich fühle so extrem mit Euch,
Ich wohne mit meiner Mutter in einem Haus u es ist die Hölle!
Sie ist ein Diktator u nazistisch Böse. Durch ihre Krankheit nicht mehr auszuhalten! Sie gönnt niemandem glücklich zu sein „ Wie Du lachst „ geht garnicht!!!!!
Ich hasse sie, aber sie ist doch meine Mutter, habe sie seid dem letzten Wochenende geblockt u aus meiner Wohnung gebeten, dass aber tut mir nicht gut u bin selber krank u versuche mich zu schützen durch mein Schlaganfall u Hirnblutung aber das alles hier ist ein Zustand! Denke über Auszug wegen ihr nach!
Oh man 🤦🏻♀️
Saskia
Hallo zusammen,
ich bin 26 Jahre alt und erkenne ebenfalls viel von dem Geschriebenen und den Kommentaren wieder. Ich bin die älteste von drei Kindern, meine Eltern haben sehr früh, ohne abgeschlossene Ausbildung und ohne Vorbereitung (Rücklagen o. Ä.) Kinder in die Welt gesetzt. Für meine Eltern war es nicht leicht, da sie alles Menschenmögliche getan haben, damit es uns gut geht. Sie haben uns organisatorisch und finanziell Sportvereine, Ferienlager oder den Führerschein ermöglicht. Das was insbesondere mir als Älteste fehlte, war emotionale Zuneigung. Beide Therapeutinnen, die ich bereits konsultiert habe, sprechen sogar von emotionaler Vernachlässigung, da ich im Gegensatz zu meinen Geschwistern das Meiste sehr gut gemeistert habe (Abitur, Führerschein, Studium, Arbeit usw. im ersten Anlauf und ohne größere Schwierigkeiten) während die beiden viele Probleme hatten (beide schwere psychische Erkrankungen im Jugendalter) und Hilfe brauchten. Dementsprechend habe ich nie wirklich Zuwendung erhalten oder „gespürt“, dass ich geliebt werde.
Seit zwei Jahren „bricht“ das alles über mir ein, sodass ich wegen einer depressiven Episode und einer Anpassungsstörung in therapeutischer Behandlung bin. Der Punkt, an dem ich nicht weiter komme, ist dass ich durch meine aktuellen Erwartungen an meine Familie immer und immer wieder enttäuscht werde. Ich habe nicht so große Schwierigkeiten die Vergangenheit hinter mir zu lassen und zu akzeptieren, dass meine Kindheit so war, wie sie eben war.
Aber dass insbesondere meine Mutter sich heute immer noch nicht sonderlich für meine Gefühlswelt interessiert oder mir zeigt, dass sie gerne an unserer Beziehung arbeiten möchte, verletzt mich mit jedem Tag und mit jedem Besuch dort. Ich habe die Erwartungshaltung, dass meine Familie „etwas wieder gut machen“ muss und sich einfach mal mit meinen Gefühlen beschäftigt. Ich wünsche mir sehr, dass sie einfach mal fragen „Wie läuft die Therapie? Erkläre mir doch mal dein Krankheitsbild. Kann ich etwas tun? Woran liegt es? Ich möchte gerne deine Gefühle verstehen.“. Stattdessen werde ich sogar noch für mein Verhalten, was im Moment meiner Anpassungsstörung und meinem verletzten inneren Kind zuzurechnen ist, kritisiert. Ich werde nicht wie jemand behandelt, der psychisch erkrankt ist und Unterstützung braucht (so wie meine Geschwister früher) und damit kämpfe ich jeden Tag. Emotionales Lösen würde mir unfassbar helfen, damit endlich abzuschließen.
Kathi
Ich wünsche mir von meinen Eltern mehr Unterstützung. Es geht mir nicht immer gut und darum möchte ich Hilfe von ihnen mit meinen Kindern (2 und 6). Doch die kommt nicht… Ich bin deshalb oft sehr traurig. Es ist so, dass wenn ich sage dass es mir nicht gut geht das abgetan wird mit „steiger dich nicht rein“, „mit zwei Kindern ist es halt stressig“, „ach was du immer hast“, „denk doch Mal positiv“,…
Ich wünschte einfach sie würden mir helfen die Last zu tragen, dabei erzeugen sie oft noch mehr davon.
Ich vermisse es dass ich nicht mit ihnen offen reden kann weil ich nicht ernst genommen werde. Ich bin sehr traurig im Moment darüber.
Sonja
Ich habe mich in vielen Kommentaren wiedergefunden, aber in deinem am meisten. Meine Eltern sind nicht die Art von Eltern die sagen, dass alles was ich mache schlecht ist. Nur ich weiß schon einen Schritt vorher was ihnen gefällt und mache das dann aus irgendwelchen unerklärlichen Dingen. Sie halten mich emotional und finanziell bei ihnen. Ich lebe mit meinem Partner und unserem Kind in einer eigenen Wohnung, habe aber ewig zb das Auto meiner Eltern benutzt. Meine mama meinte immer, sei nicht ungeschickt, ich hab ja eh ein Auto spar dir das Geld doch und verwende meines usw.. Sie sind sehr lieb.. Aber ich bin zu sehr verstrickt.. Und jetzt komme ich zu deinem Punkt, ich habe nur ein Kind und bin auch manchmal überfordert, meine Eltern zogen 7 kinder groß. Meine Sorgen werden von ihr auch immer runtergespielt und nicht ernst genommen. Ich kann auch überhaupt nicht offen reden mit ihr und verstehe nicht warum. Sobald ich es versuche, scheint alles so unlogisch und lächerlich.
Norbert
Hallo , ich bin jetzt 62 Jahre unterwegs … mein Vater wäre dies Jahr 103 geworden , Mutti 102 ( Bj.20,21 ) ..
ich bn der jüngste von 3 Geschwistern ..die 10 Jahre älter waren als ich ( sind vor 5 Jahren verstorben )
Ich bin also jetzt Allein -´erziehend ´ ..da mir immer noch die Prägung meiner Vorkriegs Eltern zu
schaffen macht … wir zu dritt hatten ein -sehr gutes Verhältnis miteinander – emotional + auch ´geistig ´
Solche Menschen habe ich , wenn , auch nur Ansatzweise ´kennengelernt ´ insbesondere keine
FRAU .. was soll ich tun ??
Mew
Tatsächlich ist es ein wenig beruhigend die Kommentare zu lesen.. Ich selber bin 23 Jahre alt, wohne schon seit paar Jahren nicht mehr mit meinen Eltern zusammen, wohne aber trotzdem noch in der Wohnung die ihnen gehört.. Meine Eltern waren schon immer sehr bestimmend: “ nur mit deinen Mädels fährst du aufjedenfall nicht in den Urlaub“ „Du bleibst in der Nähe von uns, wer würde sich sonst kümmern“ aber am schlimmsten sind sie bei Beziehungen. Partner mit denen es überhaupt nicht geklappt hat, haben Sie geliebt. Meinen aktuellen Partner der meine erste gesunde Beziehung ist und wirklich mit so einer Menge an Empathie und Fürsorge entgegen kommt wird als sehr kritisch angesehen. Konstant bin ich unter Druck, weil ich Ihnen die Situation ‚leichter“ machen will. Ich rede nicht mit Verwandten über meinen Partner, rede nicht vor meinen Eltern über ihn oder verheimliche wenn ich was mit ihm mache, weil mich der Stimmungswechsel oder die Art und Weise wie schnippisch geantwortet wird komplett aus der Haut fahren lässt. Ich versuche mich Schritt für Schritt mehr für mich selber einzustehen, aber hab konstant das Gefühl immer wieder zurückzugehen und in alte Muster zu geraten… Frei fühlt sich ganz anders an und die Sorge das es so bleibt macht mich komplett fertig.
Christine
Hallo ihr Lieben,
danke für die Beschreibungen euer Lage mit euren Eltern. Es ist traurig, wie viele von uns unter solch belastenden Beziehungen leiden. Ich auch… und zwar sehr!
Ja, wo soll ich anfangen…? Die letzten 10 Jahre seit meiner Scheidung und meine Wiederkehr aus der USA Ende 2017 sind schwer zu verkraften. Meine Kindheit hat dafür gesorgt, dass ich völlig „Ich bin nichts wert‘ durchs Leben ging, ohne es bewusst wahrzunehmen.
Jetzt ist die Erwachung. Das tut erst einmal weh – excrutiating pain comes to the surface, sometimes almost unbearable. Jetzt wünsche ich mir mehr meinen eigenen Weg zu gehen mit meinen 2 Kindern (eine davon ist schon 19, der Andere 8).
Die Einzige, die trotz vieler Fehlentscheidungen, Abrutschen und schwerer Krankheit noch einigermaßen bei mir war ist meine Mutter.
Auf der anderen Seite nutzt sie die Situation oft aus, stellt sich über mich und degradiert mich und meine Kinder. Dann denke ich manchmal es gibt nur mich auf der Welt. Denn sie bestraft mich mit Ignoranz und Vernachlässigung… Viele Wunden davon gehen bis in die Kindheit.
Manchmal fühle ich mich mit der Situation so alleine, es raubt mir (fast) den Verstand. Denn beide meine Kinder wurden für kurze oder längere Zeit von mir getrennt, meine Mutter am verurteilensten, indem sie mich als ‚ungeeignete Mutter‘ darstellt(e), nur weil ich meine Kinder anders erziehen will/wollte als sie es tut oder tat. Heute erkenne ich mich fast nicht mehr. Ich habe ihre Lügen und Manipulation geschluckt.
Da ich vor längerer Zeit und auch jetzt noch einmal vor etwa einem halben Jahr in Therapie gegangen bin lebt mein Sohn bei meiner Mutter bis ich wieder ’stabil‘ bin, was auch immer das heißt.
Ich habe Angst vor meiner Mutter, wenn sie in Rage gerät oder als Bestrafung, wenn ich ihr sage sie möchte mich bitte nicht so abwertend behandeln, da sie dann den Kontakt zu meinem Sohn verbietet.
Ich bin jetzt zu Hause und weine, denn ich kann meinen Sohn nicht vor ihr beschützen, wenn sie mit ihm so umgeht, dass mein Herz für furchtbar schmerzt.
Mein Vater hält sich aus allem raus. Die beiden sind geschieden. Oft habe ich das Gefühl er vernachlässigte mich/uns deshalb so stark, weil meine Mutter echt schwierig ist.
Ich habe ihm nach etwa 12 Jahren keinem Kontakt geschrieben. Er meint er meldet sich bei mir, aber ich soll mir keine Hoffnung machen, dass er Interesse hat sich wieder zu vertragen.
Ich such nach einer Familie, die mich und meinen Sohn begleiten würden, falls es mir wegen Depressionen und Angst & Panik nicht gut geht. Das verwirrende ist, dass die Beziehung zu meiner Mutter so extrem belastend und verletzend ist, ich aber meinen Sohn so wenig mit ihr allein lassen möchte. Das kreiert einen Herzzerreissenden Konflikt.
Meine Seele versteht das alles nicht. Diese Problematik – Abhängigkeit von anderen Menschen, die mir gar nicht gut tun und mich nicht fördern oder mir beistehen wollen – geht jetzt schon so lange. Ich sehne mich danach frei, unabhängig und glücklich mit meinen 2 Kindern zu sein. Ich hoffe sie sind stolz auf dieser Welt zu sein und ich auch.
Falls du jemanden kennst, die helfen können lass es mich bitte. Viel Glück, Kraft und Stärke in deiner Situation.
I feel you!
Eure Christine
Klara
Hallo, mir geht es ähnlich, ich bin 40 und fühle mich bei meinen Eltern wieder wie ein Kind wenn wir zu Besuch sind.
Es gibt nur vorwürfe, dass man sich nicht meldet. Oder zu wenig. Wir sehen die Enkel nicht, bei anderen ist das anders usw. Ich habe ihnen auch schon Vorschläge gemacht, dass sie sich ja auch mal melden können und die Enkel abholen… ein Kommentar dazu war, das würden sie sich nicht trauen, weil sie denken sie stören uns. So geht das immer weiter. Was wäre wenn ihnen was passiert wäre ?! (In der Zeit wo ich mich natürlich nicht gemeldet habe ). Und dann wird wieder alles durchgekaut. Was sie ja alles gemacht haben für uns. Und wir verhalten uns jetzt so.
Also ich kann es bald nicht mehr hören. Und es ist sehr traurig aber dadurch wird der Kontakt weniger weil es einfach zu anstrengend ist.
Petra
Mein Partner verbrachte jeden Tag bei den Elter, mehrere Stunden. Ich musste immer daheim bleiben. Nun ist unsere Beziehung kaputt und er sagte 100% Sicherheit und emotional Sicherheit hat er nur bei den Eltern, bei mir verspürte er dies nicht!
Julia Blömer
Liebe Lisa,
auch mir kommt das alles sehr bekannt vor…
Nach vielen Jahren habe ich endlich den Weg zu mir selbst gefunden. Ich lernte, dass nur ich allein entscheide, wie ich mit bestimmten Situationen umgehe. Andere Menschen kann ich nicht ändern, doch ich habe jederzeit die Möglichkeit, die schwere Last auf meinem Herzen abzulegen.
Vergebung bedeutet nicht, das Geschehene zu vergessen oder gutzuheißen. Es geht vielmehr darum, sich selbst endlich von dem emotionalen Ballast zu befreien, der einen zurückhält.
Liebe Grüße
Julia
von Fidertas
Pia
Danke für die Möglichkeit, einmal zu formulieren, was mich am Leben hindert. Ich bin fast 50. Ich habe viele Schicksalsschläge erlitten und stecke in einer Art Schockstarre fest. In meinem Umfeld gibt es nur noch meinen Bruder und meine Mutter. Meine Mutter wollte und will nur das Beste für mich. Jedoch hat sie ganz andere Vorstellungen davon, was das Beste für mich ist. Sie muss es nicht aussprechen. Ich weiß, was sie von mir erwartet und ich funktioniere. Genau da liegt das Problem. Ich funktioniere für sie, genau wie für alle anderen Menschen, die in mein Leben kommen und gehen. Bis vor einigen Monaten war mir nicht klar, dass ich kein eigenes Leben führe. Meine Kinder habe ich nach den Prioritäten meiner Mutter erzogen, meine Arbeit und meine ehrenamtliche Tätigkeit richtet sich nach ihren Anforderungen, selbst meine Wohnung ist ganz ähnlich eingerichtet wie ihre. Wir sehen uns fast täglich, fahren gemeinsam in den Urlaub, arbeiten in meinem Garten, den sie irgendwie auch übernommen hat. Sie hat mir in schweren Zeiten geholfen, nicht nur finanziell. Ich bin geplagt von Schuld, wenn ich für mich selbst entscheide. Ich fühle mich undankbar.
Meine Situation ist ziemlich festgefahren. Es fällt mir schwer, mich aus meiner Depression zu lösen. Ein einziger Funke in mir hält die Hoffnung, dass ich es noch schaffe, mein eigenes Leben zu beginnen und meinen Kindern ein Vorbild zu sein, selbstbestimmt und ohne Schuld zu sein. Die Erkenntnis ist da. Was fehlt ist der Mut.
Dana
Ich habe mich jetzt erst sehr spät mit dem Thema befasst. Bin 28 J alt habe ein Kind wohne wieder bei meinen Eltern im Haus …ich werde aufgrund meiner Arbeit sehr unterstützt aufpassen etc
Jedoch gibt es ständig Theater, sei es in der Erziehung meines Kindes, meiner Arbeit oder wenn es um meinen Haushalt geht. Alles was ich mache ist schlecht. Jede noch so andere Aussage wird schlecht geredet. Alles was meine Eltern für richtig halten ist auch richtig, andere Meinungen werden nicht akzeptiert.
Ich fühle mich unter Druck gesetzt. Wenn ich etwas sage, wird gesagt, dass nicht mehr auf mein Kind aufgepasst wird wenn ich arbeiten muss.
Ich soll doch weg ziehen und zusehen wie ich mein Leben auf die Kette bekomme.
Ich bin ein sehr emotionaler Mensch und mich trifft so etwas immer sehr, dann heißt es nur ich soll nicht so eine Heulsuse sein und mich nicht so anstellen.
Es wird gesagt dass ich eine schlechte Mutter bin weil ich arbeiten gehe.
Beispiel: Ich hänge nicht so die Wäsche auf wie es vielleicht meine Mutter macht und bin direkt „schlampig“.
Ich lebe hier nur noch für mein Kind und für meine Eltern, für mich schon lange nicht mehr und daran zerbreche ich immer mehr ….Vielleicht gibt es hier ja jemanden der sich austauschen möchte…Liebe Grüße