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Wie du perfekt auf die Frage nach deinen Zukunftsplänen reagierst

Ostern steht direkt vor der Tür und damit für viele auch das unvermeidliche Familien-Gathering. So sehr man die eigene Familie auch liebt, ist es für viele nicht junge Menschen, die in ihrer momentanen Situation nicht (mehr) zufrieden sind, auch eine Drucksituation. Die typische Frage nach den Zukunftsplänen „Und was dann?“ schwebt permanent drohend über uns. Warum dich das so belastet und, wie du am besten mit der Situation umgehen kannst, erfährst du in diesem Artikel.

Darum hast du Angst vor der Frage nach deinen Zukunftsplänen

Die Antwort auf die Frage „Wie geht’s dir?“ kann man noch ganz gut mit einem „Passt schon.“ abwinken. Die Frage nach unseren Zukunftsplänen „Und was machst du nach…?“ belastet uns hingegen viel stärker. Egal ob Oma, Papa oder der Bruder, ständig sitzt sie einem im Nacken. Warum das so ist, dafür gibt es zwei Möglichkeiten.

1. Du weißt selbst noch nicht, wie deine Zukunftspläne aussehen

Die wenigsten Menschen wissen von Kleinauf, was sie werden wollen „wenn sie mal groß sind“. Unter Feuerwehrfrau, Ärztin oder Lehrer können wir uns schon lange etwas vorstellen. Andere Berufe hingegen begegnen uns erst, wenn wir älter werden oder sogar erst dann, wenn wir uns schon für eine Richtung entschieden haben. Die schiere Anzahl an Möglichkeiten, die die heutige Welt bietet, ist überwältigend. Und die Angst, nicht genau das Richtige zu finden, lässt uns am Ende erstarren. Die Qual der Wahl führt dazu, dass wir uns gar nicht entscheiden und keine Ziele setzen

Das Problem dabei: Mit dem Abi oder dem Ende des Studiums rückt das Treffen einer Entscheidung zwangsläufig immer näher. Wir geraten in Panik und am Ende wählen wir oft den einfachsten, den naheliegendsten und vor allem den bekannten Weg. Das machen wir nicht, weil wir feige sind oder, weil wir keine Lust haben, uns mit dem Thema auseinander zu setzen. Das machen wir nur, weil wir nicht wissen, was wir sonst machen sollen. Weil wir hilflos umher treiben und einfach irgendeinen Halt suchen. Und wenn wir wissen, was wir mit unserer Zukunft anfangen sollen, dann stößt uns zumindest unser Umfeld nicht ständig auf die eigene Unvollkommenheit.

Wer sich einmal in dieser Situation befunden hat weiß, wie schlecht es einem damit gehen kann. Die Suche nach Antworten ist ständig präsent. Die große Frage: „Was möchte ich mit meinem Leben anfangen?“ schwebt über uns und lässt uns nicht in Ruhe, bis wir eine Antwort geben. 

Und doch haben wir keine Ahnung, welche Mittel uns helfen, eine Antwort zu finden. Unser Umfeld lässt uns ständig spüren, dass wir „etwas Vernünftiges“ machen sollen. Berufsberatungen für junge Erwachsene sind in der Regel eine Katastrophe. Und selbst man zufälligerweise an eine gute gerät, gibt sie doch nur Antwort auf einen Teilbereich des Lebens. Dabei bietet das Leben doch so viel mehr als nur die Arbeit, die wir später einmal machen werden. 

Wir fühlen uns verloren und jedes Mal, wenn wir mit der „Und dann?“-Frage konfrontiert werden, werden wir an dieses Gefühl erinnert.

2. Du hast Angst vor Ablehnung oder Enttäuschung

Vielleicht weißt du aber tief in dir drin schon, wie du dir deine idealen Zukunftspläne vorstellst. Du hast zumindest eine ungefähre Vision vor Augen oder sogar schon einen Fünfjahresplan erstellt. Doch wie zur Hölle sollst du deinen Eltern verklickern, dass du eigentlich etwas ganz anderes machen willst, als das, was sie sich für dich wünschen?

Du hast Angst davor, dass sie deinen Wunsch als Träumerei abtun und du keine Unterstützung von ihnen erfährst. Oder du befürchtest einfach, sie zu enttäuschen. Haben sie doch ihr Leben lang dafür gearbeitet, dass es dir mal gut geht und du mal einen guten und angesehenen Job hast.

Wie du mit der Situation umgehen kannst

Doch was machst du nun? Die Feiertage rücken immer näher und damit unweigerlich auch die „Und dann?“-Frage. Du hast drei Möglichkeiten, mit der Situation umzugehen.

1. Dir Zukunftspläne ausdenken

Die erste Möglichkeit ist, sich einfach etwas auszudenken. Genauso wie die „Passt schon“-Antwort auf die Frage, wie es dir geht ist das natürlich der einfachste Weg. Man hat etwas zu sagen, man beruhigt die Gemüter und im Zweifel wird man erstmal für eine Weile nicht mehr an dieses furchtbare Gefühl des Verlorenseins erinnert. Immerhin ist man erstmal der blöden Fragerei entkommen.

Doch sicher hast auch du in deinem Leben schon oftmals feststellen müssen, dass der einfachste Weg oftmals nicht der beste ist. Zunächst ist es ganz klar unanständig, jemanden anzulügen. Du bist das Produkt deiner Entscheidungen und Handlungen. Wenn du dich also für diese Möglichkeit entscheidest, zu was für einem Menschen macht dich das dann? Möchtest du diese Art Mensch sein?

Weiterhin bringt dich die Entscheidung, dir eine Geschichte einfallen zu lassen, aber auch dich nicht voran. Viel wahrscheinlicher ist es hingegen, dass dich das langfristig in die falsche Richtung laufen lässt. Denn wer sich einmal festgelegt hat, dem fällt es sehr schwer, von dieser Aussage wieder abzuweichen. Es fühlt sich wie eine verbindliche Zusage, ein Commitment an. Dann ist es viel einfacher, diesem vorgegebenen Pfad zu folgen als, sich noch mal neu zu entscheiden. Doch dieser vorgegebene Pfad ist nunmal im Zweifel nicht das, was wir uns langfristig wünschen. Er ist nicht mehr als eine Ausrede und wird dich auf Dauer nicht glücklich machen.

2. Deine Unwissenheit ausdrücken

Die weitaus bessere Möglichkeit ist es, stattdessen eine ehrliche Antwort auf die Frage nach deinen Zukunftsplänen zu geben. Sei offen und sag einfach, dass du gerade keinen Plan hast und dich in der Findungsphase befindest. Zu solltest dabei allerdings auf deine Wortwahl achten. Du möchtest den Fragesteller sicher nicht verletzen und viele Menschen fühlen sich durch ein plumpes „Keine Ahnung“ vor den Kopf gestoßen. Deine Familie macht sich dann nur noch mehr Sorgen und fragt im Zweifel immer wieder nach.

Bekräftige stattdessen, dass du diese Entscheidung für einen wichtigen Schritt hältst und momentan noch nicht genau weißt, wie du dir dein zukünftiges Leben vorstellst. Mach ihnen klar, dass du es wertschätzt, dass sie sich für dein Leben interessieren und du sie daran grundsätzlich teilhaben lassen möchtest. Erkläre dann, dass du dich momentan in einer Findungsphase befindest und dein Ergebnis gerne mit ihnen teilst, sobald du soweit bist. 

Im Anschluss daran solltest du dich allerdings dann auch tatsächlich damit auseinander setzen, was du dir für dein Leben in Zukunft wünscht. Handle proaktiv, statt zum Spielball der Umstände zu werden.

Natürlich kannst du auch sagen, dass du noch keine Antwort auf die Frage hast, obwohl du eigentlich schon einen genauen Plan vor Augen siehst. Ob du das möchtest, musst du selbst entscheiden. Bis zu einem gewissen Punkt kann dieses Verhalten sicher hilfreich für dich sein (zum Beispiel, wenn du dir noch konkrete Argumente für deine Wünsche suchen willst). 

Es gibt durchaus viele Menschen, die erstmal machen und dann die Familie oder generell ihr Umfeld vor vollendete Tatsachen stellen. Dieses Verhalten kann man empfehlen, wenn du erwartest, viel Gegenwind bezüglich deiner Entscheidung zu bekommen. Denn gerade in einer Phase des Umbruchs sind wir sowieso schon unsicher genug. Was du aber unbedingt beachten musst: Leute vor vollendete Tatsachen stellen, kann sehr böse enden. Du solltest es auf jeden Fall nur machen, wenn die Entscheidung lediglich dich betrifft. Alles andere ist extrem unfair und kindisches Verhalten. Grundsätzlich würde ich aufgrund der Fairness zumindest bei einer direkten Frage kommunizieren, dass du einen Zukunftsplan hast, ihn aber noch vollkommen austüfteln musst. 

Auf Dauer wird diese Taktik logischerweise nicht funktionieren. Wenn du also schon sicher und gefestigt in deiner Entscheidung bist und eigentlich nur Angst hast, sie mitzuteilen, bringt das Hinausschieben nichts mehr. Und leichter wird es dir auch in Zukunft nicht fallen, mit deiner Familie darüber zu reden, da sich an den Umständen nichts mehr ändert. Übernimm Verantwortung für deine Entscheidung und starte den Neuanfang. 

3. Deinen Weg finden

Die ideale Lösung ist es natürlich, wenn du dir darüber im Klaren bist, was du wirklich willst. Wenn du also noch nicht weißt, wie deine Zukunft aussehen soll, musst du dir irgendwann darüber Gedanken machen. Das zumindest, sofern du dein Leben aktiv gestalten und Eigenverantwortung dafür übernehmen möchtest. Diese 5 Fragen können dir dabei helfen:

Mit diesen 5 Fragen kannst du herausfinden, was du wirklich willst.

Auch das Buch „Find your Why“ von Simon Sinek kann ich dir nur wärmstens ans Herz legen, wenn du mehr Inspiration für deine Zukunftspläne brauchst.

Sobald du deine Richtung gefunden hast, ist der nächste Schritt, diese auch zu kommunizieren. Da kommen wir wieder zu Punkt 2 dieser Liste. Sei ehrlich, um deiner Familie und deiner selbst willen. Mach dir bewusst, dass du deinen Eltern nichts schuldest. Vor allem bist du ihnen keine Rechenschaft über dein Leben schuldig. Sieh die Frage als Zeichen der Zuneigung und Wertschätzung, denn der Mensch, der sie stellt, interessiert sich für dich. 

Zusatztipp


Du merkst selbst, dein Gefühl hat dich nicht getrügt. Die Entscheidung, auf welche Weise du dich auf die Frage nach deinen Zukunftsplänen einlässt, ist tatsächlich nicht ganz so eindimensional, wie es auf den ersten Blick scheint. Genau deswegen solltest du dir auch schon im Vorfeld darüber Gedanken machen, wie du damit umgehst. Dann fällt es dir leichter, dich in der konkreten Situation so zu verhalten, wie es für dich langfristig am meisten Sinn macht.

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